Was sind seelische Erkrankungen?

Seelische Erkrankungen (in Abgrenzung vom somatischen Krankheitsbegriff heute als "Störungen" bezeichnet) sind psychische Beschwerden, die mit einem großen Leidensdruck und so deutlichen Funktionseinschränkungen im Leben der Betroffenen einhergehen, dass sie als "krankheitswertig" eingestuft werden. Die Einstufung von Beschwerden als krankheitswertig ist wiederum Voraussetzung für die Kostenübernahme der Behandlung durch verschiedene Kostenträger wie Krankenkassen, Rententräger und Berufsgenossenschaften. Psychische Störungen sind häufig verbreitet (laut WHO leidet weltweit jeder 4. Arztbesucher daran), mittlerweile aber gut behandelbar.

Unter seelische Erkrankungen, die verhaltenstherapeutisch behandelbar sind, fallen u.a. folgende Beschwerden: Depressionen, Angststörungen, Folgen extremer Erfahrungen (Belastungsreaktionen, Posttraumatische Belastungsstörung), Zwangsstörungen, Schlafstörungen, Essstörungen, somatoforme („psychosomatische“) Erkrankungen, chronische Schmerzen, sexuelle Funktionsstörungen und Folgen frühkindlicher Mangelzustände („Persönlichkeitsstörungen“).

Verhaltenstherapie kann aber auch bei der Bewältigung schwerer körperlicher Erkrankungen (etwa onkologische oder neurologische Erkrankungen wie Krebs oder Multiple Sklerose) und bei der Begleitung psychotischer Erkrankungen indiziert sein.